Detektei Lentz Podcast
„Aus dem Leben echter Detektive…“
✆ Telefonische Sofortberatung
Kostenlose telefonische Sofortberatung
0800 – 88 333 11
(montags – samstags jeweils 09-17 Uhr)
Folge 5 – Privatdetektiv: wie läuft ein Detektiveinsatz in der Realität ab?
In der fünften Folge unseres Detektei Lentz Podcast beschäftigen wir uns mit den klaren Fakten wie überhaupt ein Detektiveinsatz aussieht. Die ZAD-geprüfte Privatermittlerin Tamara Fenzl erzählt uns in einem Interview mit Shannon Schreuder was es überhaupt zu beachten gibt, wenn man zu einem Detektiveinsatz aufbricht. Wir sprechen über die Informationen, welche man vorab erhält und die Vorbereitungen, welche jeder Detektiv vor seinem Einsatz zu treffen hat. Natürlich hören wir auch etwas über den generellen Tagesablauf eines Detektiv und greifen auch das Thema ‚berechtigtes Interesse‘ noch einmal auf.
Wie genau läuft eigentlich so ein Detektiveinsatz ab? Tamara Fenzl erzählt uns heute mal, wie genau ihr Tag so abläuft und welche Vorbereitungen ein Detektiv vor seinem Einsatz zu treffen hat.
Wie genau läuft eigentlich so ein Detektiveinsatz ab? Tamara Fenzl erzählt uns heute mal, wie genau ihr Tag so abläuft und welche Vorbereitungen ein Detektiv vor seinem Einsatz zu treffen hat.
Transkript
Shannon: Wie arbeiten Detektive in der Realität und warum wird niemals nur ein Detektiv eingesetzt? Fragen über Fragen, die wir heute versuchen, in unserem Podcast zu beantworten. Mit mir ist heute im Studio, die ZAD-geprüfte Privatermittlerin IHK, Tamara Fenzl. Tamara ist mittlerweile seit über zwei Jahren in dem Beruf und war schon bundesweit und auch im Ausland viel im Einsatz. Hallo Tamara, schön, dass du heute hier bist. #00:00:44-0#
Tamara: Hallo Shannon, ich freue mich, hier zu sein. Ja, wie du bereits sagtest, mein Name ist Tamara, ich bin 26 Jahre alt und jetzt mittlerweile bereits seit zweieinhalb Jahren tätig als Privatdetektivin. #00:00:54-7#
Shannon: Dann bin ich mal gespannt, was du uns heute zu erzählen hast. Wie startet denn generell dein Tag als Detektivin, setzt du dich ins Auto und fährst einfach drauf los oder wie läuft das so ab? #00:01:04-9#
Tamara: Nein, das Motto, Augen zu und durch, passt definitiv nicht zu dem Berufsfeld des Detektivs, eine gute Vorbereitung ist das A und O. Zu Beginn erhalten wir eine sogenannte Einsatzanweisung, auf diese Einsatzeinweisung baut sich dann der gesamte Auftrag drauf auf. Beinhaltet sind alle vorhandenen Informationen und Daten zu der Zielperson beziehungsweise zu dem Auftragsgegenstand. Welche Daten können das sein? Unter anderem zum Beispiel ein Foto der Zielperson, die Privatanschrift der Zielperson oder eher gesagt, des Zielobjektes, markante Körpermerkmale beziehungsweise eine Personenbeschreibung. Ist die Person Brillenträger, trägt sie einen Bart, trägt sie Piercings, lange Haare, kurze Haare, korpulent, eher schlank et cetera. Natürlich auch das Auto, also Fahrzeug, Modell, das amtliche Kennzeichen und die Farbe. Ist die Person sogar gegebenenfalls ein Motorradfahrer oder Motoradfahrerin oder Fahrradfahrerin, bewegt sie sich häufig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fort et cetera. Das sind alles Informationen, auf die sich der Auftrag dann drauf aufbaut.
Weiterführend verschafft man sich schon mal bereits einen ersten Eindruck vor dem Auftragsbeginn. Das macht man heutzutage mithilfe des Internets, mit den Satelliten. Dort kann man dann schon echt recht gut einsehen, wie viele Zu- und Abfahrtswege gibt es überhaupt, wie viele SB-Detektivsachbearbeiter werden benötigt, wo ist die nächste Bahnstation? Das sind alles Vorbereitungen, die im Vorfeld organisiert werden. Wenn der Einsatz losgeht, treffen sich alle am Einsatz beteiligten SB an der Zentrale. Wir gehen davon aus, dass wir zu einem Auftrag fahren mit zwei Einsatzfahrzeugen, welche durch drei Detektive besetzt sind. Eines der beiden Fahrzeuge ist doppelt besetzt, sprich, Fahrer und Beifahrer. Zusätzlich führen wir einen verdeckten Observationsbus mit. Die Detektive beladen ihre Einsatzfahrzeuge und begeben sich dann in Kolonne bis hin zum Auftragsort. Vor Ort verschaffen sich die Detektive dann nochmal erneut einen Eindruck über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort und dann werden die bestimmten Positionen aufgenommen, die Beobachtungsposition, die Ranfahrposition, der verdeckte Observationsbus wird positioniert et cetera.
Erst dann kann die Arbeit aufgenommen werden und die Observation gestartet werden. #00:03:29-5#
Shannon: Das hört sich ja nicht nur nach jeder Menge Arbeit an, sondern auch nach viel Planung und Koordination? #00:03:34-4#
Tamara: Ja, die Planung ist das A und O. Diese wird hauptsächlich seitens des Einsatzleiters übernommen. Der Einsatzleiter fungiert zum einen als Bindeglied zwischen aller am Einsatz beteiligten SB und unserer Ansprechpartner, Vorgesetzten der Zentrale, aber er ist auch verantwortlich für den Auftrag vor Ort und für die Kommunikation unter den Detektiven. Die Detektive kommunizieren hauptsächlich über Funk. Dementsprechend müssen die Detektive auch die Funkdisziplin beherrschen und auch die Meldeketten einhalten. #00:04:05-2#
Shannon: Und wie verhaltet ihr euch, wenn eure Zielperson was völlig unvorhergesehenes macht, wenn sie mit dem Auto in den Urlaub fährt oder auf einmal zum Flughafen und es geht ins Flugzeug? Seid ihr da drauf vorbereitet oder ist das dann eher so eine, huh, Panik, was machen wir jetzt? #00:04:20-5#
Tamara: Das ist immer abhängig von dem jeweiligen Auftragsgegenstand. Aber grundsätzlich führt jeder Detektiv eine sogenannte Notfalltasche in den Einsatzfahrzeugen mit. In dieser Notfalltasche führt man dann eine Bekleidung und Hygieneartikel des täglichen Bedarfs mit sich, genau für solch einen Fall, aber auch eine elegante Abendgarderobe, Sportbekleidung, Bademode et cetera. Und zudem verfügen wir Detektive jeweilig über zwei Firmenkreditkarten genau für solch einen Fall, was in der Vergangenheit durchaus auch schon benötigt wurde. #00:04:52-4#
Shannon: Okay. Das ist aber dann schon sehr gut durchorganisiert, klingt aber jetzt schon so ein bisschen nach James Bond und Co. Also ist es so, dass, egal was kommt, ihr bleibt an der Zielperson dran? #00:05:04-2#
Tamara: Ja, sofern das berechtigte Interesse unseres Auftraggebers gedeckt ist, sind wir immer der ständige Schatten unserer Zielperson, unbemerkt natürlich. #00:05:11-8#
Shannon: Okay. Das berechtigte Interesse? Ich habe ja grundsätzlich immer ein Interesse, sonst würde ich ja nicht den Detektiv beauftragen. #00:05:18-7#
Tamara: Genau, eine Detektei in Deutschland darf nur tätig werden, wenn der Auftraggeber, der Mandant, ein sogenanntes berechtigtes Interesse vorlegen kann. Dies kann zum Beispiel sein, wenn der Auftraggeber glaubhaft darlegen kann, dass er Interesse an einer Geschäftsanbahnung hat oder wenn er zivilrechtliche Ansprüche gelten machen möchte, Mahnung oder Vollstreckung zum Beispiel. Aber auch kann der Bericht der Detektei für arbeitsrechtliche Sanktionen dienen. Was sind arbeitsrechtliche Sanktionen? Abmahnung, Kündigung, Lohnfortzahlungsbetrug et cetera.
Die benötigten Unterlagen müssen dem Privatdetektiv vorgelegt werden oder, alternativ kann das berechtigte Interesse auch durch einen Anwalt gegenüber der Detektei anwaltlich versichert werden. Aber das berechtigte Interesse ist in der Regel auch gegeben, wenn ein potentieller Auftraggeber die Identität einer Person geklärt haben möchte, zum Beispiel wenn diese ihn stalkt, nachstellt oder wenn diese sein Eigentum beschädigt, zum Beispiel Fahrerflucht. Und nur in diesem Zusammenhang dürfen wir dann ihren Auftrag annehmen und ausführen. #00:06:25-3#
Shannon: Also heißt das, nicht jeder darf jedem einen Detektiv hinterherschicken? Das ist sehr gut zu wissen. #00:06:31-1#
Tamara: Nein, ohne das berechtigte Interesse geht gar nichts. Das wird dann auch von unseren Mandanten, Betreuern und Juristen sehr sorgfältig geprüft. #00:06:38-5#
Shannon: Okay. Für mich der Rückschluss, der Detektivberuf ist nicht unbedingt etwas für zwielichtige Personen mit mangelndem Rechtsverständnis? #00:06:46-2#
Tamara: Definitiv nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass Detektive sowieso regelmäßig ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis sowie eine saubere Schufa-Selbstauskunft vorlegen müssen, um als Zeugen vor Gericht glaubwürdig und unbestechlich zu gelten, beinhaltet dann auch die zweijährige Ausbildung zum geprüften Privatermittler gemäß IHK, sehr, sehr viel Recht, Rechtskunde und Gesetzeskunde. #00:07:10-3#
Shannon: Gut, dass wir so viel heute von dir erfahren haben. Das bringt euch hoffentlich weiter, wenn euch der Detektivberuf interessiert. Und, ja, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns da heute einfach einen kleinen Einblick zu verschaffen und uns ein bisschen hast hinter die Kulissen blicken lassen. Und dann verabschieden wir uns für heute und hören uns gerne bei der nächsten Ausgabe unseres Detektiv-Podcasts wieder. Tschüss! #00:07:35-3#