Bei der Objektüberwachung geht es in den meisten Fällen um den Schutz eines Gebäudes oder Geländes vor Gefahren für dessen Sicherheit und Ordnung. Dazu gehören etwa unerlaubtes Betreten oder Eindringen, Sabotage, Diebstahl, Sachbeschädigung und Vandalismus. Eine Objektüberwachung durch die Polizei kann etwa bei Objekten angeordnet werden, in denen sich verdächtige Personen aufhalten. Auch Gebäude, die bekanntermaßen Ziel einer Hausbesetzung sind, werden manchmal durch eine polizeiliche Objektüberwachung geschützt. Detekteien können ebenfalls mit der Überwachung bzw. Observation von Objekten beauftragt werden, deren Sicherheit durch eine konkrete Bedrohungssituation gefährdet ist. Das betrifft z. B.:
Auftraggeber, die bereits Opfer eines Einbruchs oder Diebstahls geworden sind, können durch die professionelle Objektüberwachung eine Wiederholung verhindern, Täter abschrecken und vielfach dazu beitragen, diese dingfest zu machen.
Die Observation eines Objekts durch eine Privatdetektei unterscheidet sich von der Objektüberwachung durch Pförtner, Wachleute oder eine Wach- und Schließgesellschaft. Detekteien werden nur dann tätig, wenn der Auftraggeber ein ‚berechtigtes Interesse’ an den Observationsergebnissen hat, etwa, weil ein konkreter Verdacht vorliegt oder eine Straftat aufgeklärt werden soll. Durch eine offene oder verdeckte Objektüberwachung können Ermittlungen durchgeführt und Beweise gesammelt werden, die bei einer Anzeige, Strafverfolgung oder Klage auch vor Gericht Bestand haben. Die Detektive können sich dabei unauffällig in der Nähe des Objekts aufhalten, etwa zu Fuß oder in einem verdeckten Observationsbus, oder im Gebäude.
Einige Detekteien bieten auch Unterstützung beim ständigen Objektschutz an, etwa durch Beratungen, die Installation geeigneter Überwachungstechnik oder Hilfe bei der Auswertung der erhobenen Daten. Die dauernde Überwachung eines Gebäudes oder Areals durch ein ausgebildetes Detektivteam ist jedoch in aller Regel nicht angemessen und auch nicht wirtschaftlich, wenn es nur um die allgemeine Absicherung ohne eine konkrete Bedrohungslage oder um einen "Mann vor Ort" geht. Auch die Bauüberwachung durch einen Architekten hat nichts mit der Überwachung von Objekten im detektivischen oder polizeilichen Sinne zu tun.
Offene Überwachungsmaßnahmen sind für jeden schon von außen sofort zu erkennen. Ist das nicht gewollt bzw. zielführend, können die Ermittler bei einer verdeckten Überwachung auch unsichtbar und diskret operieren. Meist arbeiten dabei mehrere Detektive zusammen; auch eine Einschleusung in ein Unternehmen ist möglich. Wenn bei der Objektüberwachung visuelles Beweismaterial beschafft werden soll, kann deren Einsatz ebenfalls offen oder verdeckt erfolgen.
Wie bei einer Personenüberwachung müssen die Ermittler auch bei der Observation von Objekten stets rechtskonform handeln und sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten, z. B. hinsichtlich des Datenschutzes, der Privatsphäre und der Persönlichkeitsrechte. Heikel ist etwa eine Videoüberwachung, die auch den öffentlichen Verkehrsraum mit einbezieht. Im Vorgespräch wird eine seriöse Detektei ihre Kunden daher stets zur geltenden Rechtslage informieren und gegebenenfalls eine weiterführende Beratung durch einen Fachanwalt empfehlen.
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